

Film
In knapp drei Wochen fällt die Klappe für 2023. Für die Filmlocation Südtirol war es ein sehr produktives und erfolgreiches Jahr. Nicht weniger als 12 Filmprojekte wurden allein in diesem Herbst im Land abgedreht.
So waren bei diesen Drehs Südtiroler Produktionshäuser im Einsatz, wie Albolina Film Bozen, Filmvergnuegen aus Pfitsch oder Helios Sustainable Films aus Bozen. Auf dem Regiestuhl nahmen Südtiroler Regisseurinnen und Regisseure wie Maura Delpero, Hans Hofer oder Andrea Costa Platz. Hinter der Kamera arbeiteten lokale Fachleute wie Tonmeister, Kameraleute, Sounddesigner oder Maskenbildner. Und auch vor der Kamera sah man heimische Talente wie Katja Lechthaler, Peter Schorn, Lukas Spisser oder Martin Maria Abram.
Auf das Konto von Albolina Film Bozen geht die Tragikomödie „Marianengraben“ von Eileen Byrne, für die 18 Tage lang unter anderem in Mals, im Schnalstal und in Montiggl mit den deutschen Hauptdarstellern Luna Wedler, Edgar Selge, Willi Vonnemann und dem Südtiroler Schauspieler Martin Maria Abram gedreht wurde. „Polvo Seran“ ist die zweite dramatische Komödie, für die unter anderem in Kastelruth, Völs und Bozen gefilmt wurde. Àngela Molina und Alfredo Castro spielen die Hauptrollen in diesem Film über Selbstbestimmung, Zusammenhalt und Familie von Carlos Marques-Marcet.
Die Geschichte von Levi Strauss, des berühmten Erfinders der Blue Jeans, zeichnet der Historienfilm „Call me Levi“ von Neele Vollmar nach. Schauplätze der Story waren Oberbozen, Prad am Stilfserjoch und St. Valentin auf der Haide. Einen Klassiker aus der Schweizer Geschichte hat das Historiendrama „Wilhelm Tell“ zum Inhalt. Das Drehbuch stammt von Nick Hamm, der auch Regie führte. 20 Tage lang wurde dafür an heimischen Locations gedreht, im Cast finden sich so klingende Namen wie Claes Bang, Connor Swindells, Emily Beecham, Jonathan Pryce oder Oscarpreisträger Ben Kingsley.
In den 1940er-Jahren spielt hingegen das Historiendrama „Vermiglio o la sposa di montagna“ der Bozner Regisseurin Maura Delpero. Drei Schwestern aus einem kleinen italienischen Bergdorf und ihre tragischen Schicksale stehen im Mittelpunkt dieses Films, für den Delpero auch das Drehbuch verfasst hat. Der Fantasyfilm „Woodwalkers“ der Pfitscher Produktionsfirma Filmvergnuegen, in dessen Cast auch der Südtiroler Schauspieler Lukas Spisser zu finden ist, begleitet Gestaltenwandler Carag, halb Mensch und halb Berglöwe, auf der Suche nach seiner Bestimmung.
Abgedreht wurden in diesem Herbst auch zahlreiche Dokumentarfilme. Die von TAKT FILM aus Bozen produzierte zweisprachige Doku „Moussa & Rita“ nimmt die Zuschauer/-innen mit auf eine Reise zweier Menschen, die sich persönlichen Fragen stellen und mit Identität, Glaube und Zukunft befassen. Regie führte Andrea Costa, Locations waren im Sarntal, in Bozen und Leifers. Um eine zweijährliche Kunstausstellung in den Dolomiten mit außergewöhnlichen Ausstellungsobjekten im hochalpinen Gelände geht es im Dokumentarfilm „SMACH.“, der das gleichnamige Kunstprojekt von Michael Moling thematisiert. Für Treatment und Regie war Timian Hopf verantwortlich. Dreharbeiten gab es 2023 auch für die Doku „Stilfserjochstraße – Dokumentation“, die zum 200-jährigen Jubiläum der Passstraße unter der Regie von Hans Hofer zusammen mit Hoi! Film Oberolberndorf entstand, sowie für das Projekt „Healing Images“. In diesem Dokumentarfilm werden die Traumabewältigung und die Arbeit der Psychotherapeutin Eva Pattis Zoja thematisiert.
„Senza Nome“ und „Nura” heißen die beiden Kurzfilme, die dank Förderung durch IDM in Südtirol verfilmt wurden. „Senza nome“ wurde von der Helios Sustainable Films aus Bozen umgesetzt. „Nura“ von Regisseur und Drehbuchautor Lorenz Klapfer, produziert von TGM Media Group Auer und Sandgrain aus Berlin, zeichnet eine dystopische Zukunft durch den Klimawandel, in deren Mittelpunkt eine ältere Frau namens Nura steht.