

Digitalisierung
Die digitale Transformation hat zahlreiche Branchen grundlegend verändert. Gleichzeitig gewinnt Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung: Kunden, Investoren und Geschäftspartner legen zunehmend Wert auf umweltfreundliches und sozial verantwortliches Handeln.
Die Verbindung dieser beiden Entwicklungen – die sogenannte grüne Digitalisierung – eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich erfolgreich zu sein.
Der Klimawandel und begrenzte Ressourcen machen es für Unternehmen unerlässlich, sich mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Die Digitalisierung kann dabei als Enabler wirken: Intelligente Energiemanagement-Systeme, papierlose Prozesse und optimierte Lieferketten helfen, Ressourcen zu sparen, Emissionen zu senken und gleichzeitig Kosten zu reduzieren.
Zudem schaffen digitale Plattformen neue Chancen für nachhaltige Geschäftsmodelle – etwa durch Sharing-Konzepte, Second-Life-Produkte oder Kreislaufwirtschaft. Gerade für Südtiroler KMU, die auf Regionalität und Qualität setzen, eröffnet dies neue Möglichkeiten, zusätzliche Kundensegmente zu erreichen.
Nicht nur die Nachhaltigkeit profitiert von der Digitalisierung – auch digitale Innovationen werden durch nachhaltige Ansätze vorangetrieben. Automatisierte Produktionsprozesse senken den Energieverbrauch und optimieren den Materialeinsatz. Gleichzeitig erleichtern digitale Plattformen die Vermarktung regionaler Produkte und die Suche nach nachhaltigen Produktionspartnern. Auch smarte Logistiklösungen und datenbasierte Analysen helfen, Transportwege zu verkürzen und Lieferketten effizienter zu gestalten.
Solche Lösungen schaffen nicht nur Vertrauen bei Kunden, sondern stärken auch lokale Wirtschaftskreisläufe. Doch wie sieht das in der Praxis aus? Welche konkreten Beispiele gibt es in Südtirol?
Ein anschauliches Beispiel ist das Südtiroler Holzverarbeitungsunternehmen Rothoblaas aus Kurtatsch. Durch den Einsatz automatisierter Hochregale nutzt das Unternehmen die beim Absenken der Regale entstehende Energie, um den Hochtransport anderer Regale effizient und nachhaltig zu betreiben.
Ein weiteres Beispiel ist Fructus Meran aus Vilpian. Das Unternehmen setzt digitale Technologien ein, um Apfelkerne und Apfelschalen effizient zu trennen und der Kreislaufwirtschaft zuzuführen. So können die wertvollen Nebenprodukte weiterverwertet werden.
Wie können Unternehmen die Chancen der grünen Digitalisierung optimal nutzen? Hier einige Ansätze:
1. Energieeffizienz durch digitale Tools
Digitale Energiemanagement-Systeme ermöglichen eine präzise Überwachung und gezielte Reduktion des Energieverbrauchs. Hotels und Gastronomiebetriebe können beispielsweise smarte Heiz- und Kühlsysteme einsetzen, die sich automatisch an den tatsächlichen Bedarf anpassen. In der Industrie helfen Sensoren, Produktionsanlagen effizienter zu steuern.
2. Papierlose Büros
Durch den Umstieg auf digitale Kommunikations- und Dokumentenplattformen sparen Unternehmen nicht nur Papier, sondern optimieren auch ihre Arbeitsabläufe. Cloud-Dienste, elektronische Signaturen und digitale Archivierung sind hier zentrale Bausteine.
3. Nachhaltige Lieferketten
Digitale Plattformen ermöglichen eine transparente und effiziente Gestaltung von Lieferketten. Mit Blockchain-Technologie können Unternehmen beispielsweise nachweisen, dass ihre Produkte nachhaltig hergestellt wurden – ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, insbesondere in der Lebensmittelproduktion oder im Handwerk.
4. Remote Work und virtuelle Zusammenarbeit
Die Digitalisierung der Arbeitswelt reduziert Fahrtwege und damit CO₂-Emissionen, spart Zeit und senkt Kosten. Videokonferenzen, Cloud-Lösungen und Home-Office-Modelle bieten zudem mehr Flexibilität für Unternehmen und Mitarbeitende.
5. Sensibilisierung der Mitarbeiter
Der Erfolg der grünen Digitalisierung hängt auch davon ab, dass die Belegschaft aktiv mitwirkt. Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen können das Bewusstsein für nachhaltige Lösungen stärken. Gamification-Ansätze, wie interne Wettbewerbe zur Energieeinsparung, erhöhen zusätzlich die Motivation.
Die Umsetzung der grünen Digitalisierung ist nicht immer einfach und bringt einige Herausforderungen mit sich. Viele KMU scheuen die anfänglichen Investitionen in digitale Technologien oder verfügen nicht über das nötige technische Know-how. Auch die Integration neuer Technologien in bestehende Prozesse und Strukturen kann herausfordernd sein. Zudem funktioniert der Datenaustausch zur Optimierung der gesamten Lieferkette nur dann reibungslos, wenn alle beteiligten Partner in die Digitalisierung investiert haben.
Ein schrittweises Vorgehen ist hier ratsam. Pilotprojekte helfen, erste Erfolge sichtbar zu machen, was die Akzeptanz innerhalb des Unternehmens erhöht und Widerstände abbaut.
Ein weiteres wichtiges Thema ist der Datenschutz und die Cybersicherheit. Besonders beim Einsatz von IoT-Sensoren zur Energieüberwachung, die große Datenmengen in der Cloud verarbeiten, sind sichere IT-Infrastrukturen und DSGVO-konforme Lösungen unerlässlich.
Trotz dieser Herausforderungen bietet die grüne Digitalisierung enorme Chancen, doppelt zu profitieren: Einerseits können Unternehmen durch nachhaltige digitale Lösungen ihre Betriebskosten senken und Effizienz steigern. Andererseits ermöglicht es ihnen, sich als umweltbewusst und zukunftsorientiert zu positionieren – ein klarer Wettbewerbsvorteil in einer Welt, die immer mehr auf Nachhaltigkeit achtet. Denn: Wer heute handelt, ist morgen einen Schritt voraus.
IDM begleitet Südtiroler Unternehmen auf ihrem Weg der Innovation und Digitalisierung – von der Analyse und Entwicklung neuer Geschäftsmodelle bis hin zur Umsetzung konkreter Maßnahmen.
Wir unterstützen Unternehmen dabei, Digitalisierungspotenziale zu erkennen, technische Anforderungen für neue IT-Systeme zu definieren oder passende IT-Partner zu finden. Zudem sind wir Partner des von der Europäischen Union geförderten Projekts EDIH (European Digital Innovation Hub).
Auch im Bereich Nachhaltigkeit bietet IDM wertvolle Unterstützung. Mit unserem Nachhaltigkeits-Assessment können Südtiroler Unternehmen das Nachhaltigkeitslabel Südtirol für KMU erhalten.