

Innovation
Roggen, Dinkel und Gerste: Das sind die lokalen Getreidesorten des Südtiroler Regiokorn-Projekts, das in diesem Jahr seinen zehnten Geburtstag feiert. Im Jahr 2011 wurde offiziell ein ESF-Projekt zur Steigerung des Getreideanbaus in Südtirol gestartet. Beteiligte Partner waren der Südtiroler Bauernbund, das Forschungszentrum Laimburg, die Beratungsring Berglandwirtschaft (BRING), der Handels- und Dienstleistungsverband Südtirols (hds) und der TIS innovation park, dessen Rolle als Projektkoordinator nun von IDM Südtirol übernommen wird. Die Ziele: Steigerung der regionalen Wertschöpfung im Getreidebereich, Entwicklung neuer hochwertiger Nischenprodukte, Stärkung regionaler Kreisläufe und Erhalt der Sortenvielfalt und der Kulturlandschaft. All das ist erreicht: Das ESF-Projekt ist längst abgeschlossen und hat sich verselbstständigt.
Auf einer Pressekonferenz in der vergangenen Woche zogen die Projektpartner Bilanz über die vergangenen zehn Jahre und gaben einen Ausblick zur Zukunft des Projekts. Außerdem stellten sie die Zusammenarbeit mit Gruppe "Südtiroler Gasthaus" vor, die von nun an verstärkt auf Regionalität und die Verwendung von lokalem Regiokorn setzt. So sollen Gastronomie und Hotellerie verstärkt in das Projekt miteinbezogen werden, um Synergien zwischen Landwirtschaft und Tourismus zu unterstützen und die Wertschätzung für Regiokorn weiter zu steigern.
An dem Projekt sind derzeit 56 Landwirte, eine Mühle und 19 Südtiroler Bäckereien beteiligt, die mit dem heimischen Regiokorn eine Vielzahl von Broten und Backwaren mit dem Südtiroler Qualitätssiegel backen. Auf rund 93 Hektar wird heute in Südtirol einheimisches Getreide angebaut. Der größte Teil des Regiokorn ist Roggen, mit 64,5 Hektar, während Dinkel auf 28,5 Hektar angebaut wird. Darüber hinaus wird auch Gerste angebaut. Das Regiokorn wird in der Meraner Mühle gemahlen, die jedes Jahr etwa 350 Tonnen Getreide erhält. Qualität spielt eine wichtige Rolle, deshalb werden schon vor der Auslieferung des Regiokorn an die Mühle Proben im Labor getestet. Erst nach der Freigabe kann das Getreide an die Mühle geliefert werden, um gründlich gereinigt, gemahlen und verpackt zu werden.