Ein Foto von einem Moment der Fachexkursion nach München (Quelle: IDM)

Pressemitteilung

Holzbauweise: Besuch beim Trendsetter München

Delegation aus Südtirol mit Landesrat Schuler an der Spitze auf Fachexkursion in Bayern zum Thema Holz

07.11.2022
5 min

Südtirol will laut Klimaplan 2040 den Holzbau im Land forcieren. Wie das nachhaltig und gleichzeitig leistbar gelingen kann, zeigen Beispiele aus anderen Ländern. IDM Südtirol hat vor Kurzem eine Fachexkursion nach München organisiert, um sich gemeinsam mit Vertreter/-innen von Industrie und Handwerk, Politik und Verwaltung solche erfolgreichen Beispiele anzusehen. Dabei wurden im Beisein von Forst- und Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler sowie von Landtagsabgeordnetem Franz Locher nicht nur zwei zukunftsweisende Holzbau-Projekte besichtigt, es gab auch wertvolle Einblicke in die Holzbaupraxis der bayerischen Landeshauptstadt und in ihr Förderprogramm Holz und Holzbau.

„Holz ist ein besonders nachhaltiger, weil nachwachsender Rohstoff, dessen Einsatz gerade beim Bau und bei der Sanierung von Gebäuden sehr klimafreundlich und umweltschonend ist. Deshalb wollen wir die Verwendung von Holz als Rohstoff für die Bauwirtschaft vorantreiben – sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich“, sagt Landesrat Arnold Schuler. Das sei auch im Klimaplan des Landes so festgeschrieben.
Das Forcieren des Holzbaus in Südtirol ist auch eines der Ziele, welches sich die südtirolweite Arbeitsgruppe ProRamus gesteckt hat, die sich mit der Holzwirtschaft als strategischem Sektor beschäftigt und die Player dieser Branche miteinander vernetzt. Zahlreiche Mitglieder der Arbeitsgruppe waren der Einladung zur Teilnahme an der Studienreise gefolgt.

Koordiniert wird ProRamus von IDM Südtirol, welche die Ziele der Gruppe zügig vorantreiben will: „Wir sehen eine große Chance darin, den Anteil an Holzbauweise auch in Südtirol zu erhöhen. Dabei tun wir gut daran, über den Tellerrand zu blicken und uns Beispiele anzusehen, wo der Einsatz von Holz als Baurohstoff bereits besonders gut gelungen ist“, sagt IDM-CEO Erwin Hinteregger. Gleichzeitig müsse man analysieren, welche Maßnahmen hierfür gesetzt wurden, damit diese dann für Südtirol adaptiert werden können. Zwei solcher erfolgreichen Objekte wurden im Rahmen der Fachexkursion besichtigt: der „Prinz-Eugen-Park“ in München, die größte zusammenhängende Holzbausiedlung Deutschlands, und der Sport-Campus der Technischen Universität München im Olympiapark, ebenso in Holzbauweise errichtet.

Die Führung durch die Wohnsiedlung „Prinz-Eugen-Park“ übernahmen Stadtdirektorin Ulrike Klar vom Referat für Stadtplanung München und Markus Damiani von der Firma Ligno Alp Brixen, welche einen Teil der Siedlung erbaut hat. Entstanden ist eine ökologische Mustersiedlung mit insgesamt über 200 Wohneinheiten - ein bislang europaweit einmaliges Pilotprojekt für nachhaltiges Bauen. Auch beim Bau des TUM Sport-Campus im Olympiapark war mit dem Pusterer Holzbauspezialisten Rubner ein Südtiroler Unternehmen involviert. Bei der Besichtigung dieses Projekts erklärten denn auch Volker Schreier von der Rubner Holzbau und Matthias Rubner von der Rubner Holding den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, welches die wichtigsten Elemente bei der Realisierung des Bauwerks waren.

München gehört in Sachen Holzbauweise europaweit zu den Vorreitern; der Münchner Stadtrat hat bereits vor einigen Jahren beschlossen, den Bau von innovativen Holzbauprojekten mit einem entsprechenden Zuschussprogramm zu unterstützen. Bis Ende 2027 soll dieses Programm laufen, bei dem bis zu 1000 Wohnungen jährlich gefördert werden sollen. Potenzielle künftige Standorte befinden sich unter anderem an der Hochmuttinger Strasse in Feldmoching, auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne in Freimann sowie in Freiham. Als Vorbild soll dabei die Siedlung im „Prinz-Eugen-Park“ dienen, wo die bayerische Landeshauptstadt schon ab der Vergabe der Grundstücke und dann weiter bei den Förderrichtlinien neue Wege beschritt, indem sie ökologische und soziale Kriterien in den Vordergrund stellte.

Wie genau die Holzbaupraxis und das Wohnbau-Fördermodell der Stadt München aussehen, war auch Thema bei der Fachexkursion und wurde von Vertreter/-innen des Referats für Wohnraumförderung und Sonderförderprogramme am Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr sowie des Referats für Holzwirtschaft, Forstvermögen und Forsttechnik am Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten näher erläutert. Im Anschluss hatten die Delegationsmitglieder aus Südtirol die Möglichkeit, sich mit den Expertinnen und Experten vor Ort auszutauschen.

Mitarbeiter

Mitarbeiter filtern