Landwirtschaft und Tourismus bereits in der Schule verknüpfen
Ein innovatives Pilotprojekt in Brixen fördert den Austausch der beiden Branchen in der Berufsausbildung
Pressemitteilung
Das Ziel: ein nachhaltiger, regionaler Kreislauf bei hochwertigem Geflügelfleisch und Premiumeiern aus Südtirol
„Jährlich werden in Italien und damit auch in Südtirol im Schnitt circa 25 kg Hühnerfleisch pro Kopf konsumiert. Derzeit wird nur ein winziger Bruchteil in Südtirol produziert, und es bietet sich die Chance, diese Nische Richtung Premiumqualität auszubauen“, sagt Vera Leonardelli, Direktorin Business Development von IDM. „Im Rahmen von GIG wollen wir die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Produktion und Vermarktung von hochwertigen Geflügelprodukten, also Fleisch und Eiern, schaffen und entsprechende Verträge zwischen Geflügelhaltern und Abnehmern anbahnen.“ Indem die Produktion Südtiroler Produkte unterstützt werde, die dann auch in Südtirol verkauft und verzehrt werden, kurble man zudem einen regionalen, nachhaltigen Kreislauf an.
Um Sensibilität für die hohe Qualität der heimischen Produkte zu schaffen und diese nach außen sichtbar zu machen, soll das Südtiroler Regiogeflügel - so wie das bei den Eiern aus Südtirol bereits der Fall ist - in Zukunft auch das Qualitätszeichen Südtirol tragen dürfen. „Dieses Zeichen bietet den Produzentinnen und Produzenten die Möglichkeit, bei der Vermarktung ihrer Produkte von der Strahlkraft der Marke Südtirol zu profitieren. Aus Studien wissen wir, dass Produkte mit dem Qualitätszeichen von den Konsument/-innen eindeutig mit Qualität und Regionalität assoziiert werden“, so IDM-Agrardirektor Thomas Fill.
Für die Produzentinnen und Produzenten ist eine Weiterentwicklung der Geflügelwirtschaft Richtung Premiumqualität eine Möglichkeit, mehr Wertschöpfung zu generieren und ein zusätzliches Standbein aufzubauen bzw. dieses zu erhalten. „Die Geflügelzucht kann für Bauern eine interessante Zusatzeinnahme sein. Dabei setzen wir auf das Motto ‚Klasse statt Masse‘. Lokale Geflügelzucht mit den entsprechenden Qualitätsmerkmalen kostet mehr als Massentierhaltung, das Produkt ist aber auch entsprechend hochwertig und kann dann auch höhere Preise erzielen“, meint Daniel Gasser, Obmann des SBB. Als Abnehmer sieht Gasser vor allem die Gastronomie, die auf Regionalität setzt, und die Einheimischen, die gerne nachhaltig einkaufen. Mit der heimischen Produktion werde man allerdings nur einen Teil des Geflügelbedarfs in Südtirol abdecken können; „maximal 20 bis 30 %“, schätzt der Bauernbundobmann. „Wenn es durch dieses Projekt aber gelingen könnte, dass einige unserer Bäuerinnen und Bauern sich weiterhin auf ihre Arbeit im landwirtschaftlichen Betrieb konzentrieren und davon gut leben können, hätten wir bereits ein wichtiges Ergebnis erreicht“, so Gasser.