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Bäckerei Profanter: Der Weg zur Klimaneutralität als 1. Bio-Bäckerei Südtirols

12.12.2024

Die Bio-Bäckerei Profanter aus Brixen ist ein traditioneller Familienbetrieb, der seit Generationen hochwertige Backwaren in Bio-Qualität produziert. Geleitet wird die Bäckerei in dritter Generation von Benjamin Profanter, Brotsommelier und Bäckermeister, der Handwerkskunst mit nachhaltigem Denken verbindet. Auf ihrem Weg zur Klimaneutralität stellt sich die Bäckerei großen Herausforderungen. Von der Umstellung der Backöfen und Lieferfahrzeuge auf erneuerbare Energien bis hin zur eigenen Produktion und Speicherung von grünem Strom – die Bio-Bäckerei Profanter zeigt, wie ambitionierte Ziele im Einklang mit der Umwelt realisiert werden können.

Der Weg zur Klimaneutralität - Verantwortung und konkrete Schritte
Als Bäckerei ist der Weg zur Klimaneutralität eine besondere Herausforderung, da die Produktion stark von Energie abhängig ist. Öfen, die traditionell mit Öl oder Gas betrieben werden, sind nach wie vor der Standard, da diese Energieträger lange Zeit günstiger und besser verfügbar waren. Doch die Zeit der fossilen Energien geht zu Ende, und die Bäckerei Profanter hat sich ambitionierte Ziele gesetzt, um sich weiter Richtung Klimaneutralität zu bewegen.
 
Umstellung auf Elektroöfen
Schon vor zehn Jahren hatte die Bäckerei Profanter geplant, ihre Backöfen auf Strom umzustellen. Das scheiterte bislang an infrastrukturellen Hürden, wie der fehlenden Möglichkeit, einen Transformator im Nahbereich zur öffentlichen Fläche oberirdisch zu installieren. Nun haben sie endlich die Genehmigung für eine unterirdische Installation erhalten und haben diesen Herbst die unterirdischen Trafo-Räume für den Mittelspannungsanschluss realisiert. Der Strom für ihre Öfen wird ausschließlich aus erneuerbaren Quellen stammen.

Elektromobilität
Auch bei den Lieferfahrzeugen setzen sie auf Veränderung. 2018 hat die Profanter Natur-Backstube bereits den Südtiroler Mobilitätspreis gewonnen, da sie bereits vor fast 10 Jahren einen Teil ihrer Lieferwagen auf Elektro-Autos umgestellt hatten und diese seitdem großteils mit dem Strom aus der hauseigenen Photovoltaik-Anlage speisen. Derzeit nutzen sie für lange Lieferstrecken noch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, da geeignete Elektrofahrzeuge mit ausreichender Reichweite erst seit Kurzem auf dem Markt sind. Doch sie stehen in den Startlöchern: Ein Fiat E-Ducato mit einer 110 kW-Batterie wird ab kommenden März für eine längere Tour ins Pustertal eingesetzt werden. Langfristig planen sie, ihre gesamte Flotte auf Elektromobilität umzustellen.

Investitionen in erneuerbare Energien
Das Engagement für Klimaneutralität geht über den bloßen Einkauf von grünem Strom hinaus. Sie setzen aktiv auf die Produktion erneuerbarer Energien. Auf ihrem Backstubendach haben sie bereits zwei Photovoltaikanlagen mit einer Kapazität von insgesamt 130 kWp installiert. Eine weitere Anlage mit 100 kWp befindet sich auf einer Drittfläche auf einem Hoteldach in 1.800 Metern Höhe – ein Standort mit optimaler Sonneneinstrahlung. Zusätzlich planen sie eine weitere Anlage auf externen Dächern nach dem Prinzip Eigenverbrauch auf Distanz, um ihre Gesamtkapazität auf über 300 kWp zu erhöhen. 

Speicherung für maximale Effizienz
Da Sonnenenergie nur tagsüber verfügbar ist, investieren sie in eine Speicherbatterie mit einer Kapazität von über 480 kWh, die auf über 640 kWh erweiterbar ist. Diese ermöglicht es, überschüssigen Strom aus der Mittagsproduktion zu speichern und bei Bedarf - auch zu anderen Tageszeiten - zu nutzen. So können sie nicht nur die Eigenproduktion an Sonnenstrom effizienter nutzen, sondern auch günstigen Nacht-Wasserkraftstrom aus dem Netz speichern. Sie erreichen mittels der großen Speicherbatterie durch Lastspitzen-Kappung und Lastspitzen-Verschiebung so nicht nur einen großen ökologischen, sondern auch einen ökonomischen Vorteil. 

Energiesparen als Prinzip
Neben der Umstellung auf erneuerbare Energien optimiert die Bäckerei Profanter auch kontinuierlich ihren Energieverbrauch. Bereits heute setzen sie auf hocheffiziente Anlagen, um ihren Energiebedarf so niedrig wie möglich zu halten.

Die Meilensteine zur Klimaneutralität sind: 

  1. Umstellung aller Lieferfahrzeuge auf Elektroantrieb.
  2. Betrieb der Backöfen mit Ökostrom.
  3. Einkauf von ausschließlich Ökostrom, insbesondere Wasserkraft.
  4. Ausbau der Eigenstromproduktion durch Photovoltaikanlagen auf Eigen- und Drittflächen.
  5. Installation einer leistungsstarken Speicherbatterie.
  6. Energieeinsparung durch hocheffiziente Technologien.

"Wir sind überzeugt: Jede Maßnahme zählt. Mit unserem Engagement möchten wir nicht nur einen Beitrag zur Reduktion von Emissionen leisten, sondern auch dazu beitragen, dass der Strommix insgesamt sauberer und nachhaltiger wird", so Benjamin Profanter. 

Weitere Informationen finden Sie hier.

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