Das Projekt ist auf die wichtigsten internationalen Strategien wie den europäischen Green Deal und den Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft abgestimmt sowie auf regionale Initiativen wie den Klima Plan 2030 und die RIS3 (Smart Specialisation Strategy - RIS3) der Autonomen Provinz Bozen. Ziel ist es, von einem linearen Ansatz zur Entsorgung von Reststoffen der Lebensmittelindustrie (take-make-dispose) zu einem kreislauforientierten Ansatz der Wiederverwertung zur Schaffung von Produkten mit hohem Mehrwert (make-use-recycle) überzugehen.
Hauptziele
Industrieabfälle aus den primären und agrarischen Sektoren bieten bedeutende Möglichkeiten aufgrund ihres Gehalts an industriell interessanten Molekülen, die potenziell in anderen Produktionszyklen wiederverwendet werden können (z. B. in der chemischen, pharmazeutischen und nutrazeutischen Industrie). Das Projekt TeBiCE zielt hauptsächlich darauf ab, bestehende Technologien mit digitalen Werkzeugen zu verbessern und ihre Einführung durch Unternehmen mit technologisch und wirtschaftlich vorteilhaften Lösungen zu fördern. Das Hauptziel ist die Stärkung des Nebenproduktmarktes zur Verbesserung der Masse- und Energieflüsse zwischen den Akteuren in den Wertschöpfungsketten.
Fortschritt in Südtirol
Derzeit konzentrieren sich die Aktivitäten auf die Identifizierung von Pilot-Wertschöpfungsketten für das Gebiet Südtirol. Unternehmen können vom Fachwissen der Experten profitieren, um fundierte Unternehmensentscheidungen zu treffen und die Herausforderungen des Marktes zu bewältigen, um die Wettbewerbsfähigkeit von Lebensmittelnebenprodukten auf dem Zielmarkt zu erhöhen. Fraunhofer Italia nutzt digitale Werkzeuge, um Unternehmen bei der Schaffung neuer Wertschöpfungsketten zu unterstützen und nachhaltige, kreislauforientierte Lösungen zu fördern.
Projektdetails
Förderprogramm: Interreg Central Europe
Laufzeit: 04/2023- 03/2026
Budget: 2.052.855 € (1.642.284 € cofinanziert durch EFRE)
Website TeBiCE-Projekt: www.interreg-central.eu/projects/tebice/
Die Autorin
Sarah Notarfrancesco ist Forscherin am Institut für angewandte Forschung Fraunhofer Italia (Bozen). Sie hat an der Universität Bologna studiert und 2022 ihren Doktortitel in Industrieller Biotechnologie erworben. Ihre Forschungsthemen beziehen sich hauptsächlich auf die Verwertung von festen Abfällen und Abwässern durch innovative Technologien. Derzeit ist sie an industriellen und kofinanzierten Projekten beteiligt, die darauf abzielen, wissenschaftliche Erkenntnisse in digitale Technologien zu übertragen, um die Nachhaltigkeit von KMU zu erhöhen.
E-Mail: sarah.notarfrancesco@fraunhofer.it