Innovation

UNI 11850 – Die Norm für Kooperationen mit Mehrwert

22.06.2022
3 min

Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen stehen bei der Einführung neuer IT- und Produktionstechnologien vor großen Herausforderungen. Das ist insofern heikel, da sie die Basis des produzierenden Gewerbes in Italien bilden. Unternehmenskooperationen können für kleine und mittlere Unternehmen ein Instrument sein, um die Herausforderungen der Industrie 4.0 zu meistern.

Kooperationen fördern den Austausch von Ideen, Ressourcen und Erfahrungen und stärken so die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen und eröffnen ihnen den Zugang zu Märkten, die traditionell großen Unternehmen vorbehalten sind.

Unternehmensführung auf Erreichen von Entwicklungszielen ausrichten

Damit Unternehmenskooperationen diese gewünschten Effekte haben, braucht es eine Unternehmensführung, die nicht nur auf den Schutz des eigenen Geschäfts und der eigenen Gewinne ausgerichtet ist, sondern auch auf das Erreichen von Entwicklungszielen, die durch Kooperationen erreicht werden können.

Die italienische Normenorganisation UNI hat nun eine Reihe von Normen herausgegeben, die kleine und mittlere Unternehmen beim Aufbau partnerschaftlicher Geschäftsbeziehungen helfen sollen. Zwar existierten bereits Standards für kollaborative Wirtschaftsmodelle, allerdings waren diese nicht ausreichend auf die spezifischen Anforderungen kleiner und mittlerer Unternehmen abgestimmt.

UNI 11850 – Kooperationsfähigkeit, Eigenanalyse & Erfolgskontrolle

Diese Lücke schließt nun die italienische Norm UNI 11850 Collaborazione d'impresa - Requisiti per instaurare e gestire rapporti collaborativi per le Micro, Piccole e Medie Imprese (MPMI). Sie wurde im Januar 2022 veröffentlicht wurde, Darin beschrieben wird ein Managementansatz, der Kooperationen nutzt, um einen Mehrwert für einzelne Unternehmenstätigkeiten zu schaffen. Die Norm zählt Maßnahmen auf, die Unternehmen durchführen müssen, um einen Nutzen aus Kooperationen ziehen zu können. Dazu gehören beispielsweise die Analyse der eigenen Marktposition und Kooperationsfähigkeit bis hin zur Erfolgskontrolle der Kooperation. Eine zentrale Rolle spielen auch die Gestaltung fairer und ausgewogener Geschäftsbeziehungen und Aspekte der Ethik und Nachhaltigkeit. Die Einhaltung der in der UNI 11850 aufgeführten Maßnahmen kann schließlich zur Grundlage für eine Konformitätsbewertung der Kooperation werden, die von autorisierter Stelle erteilt wird.

Ein Leitfaden zur Anwendung der UNI 11850 liegt als Entwurf vor, und kann noch bis zum 30. Juli kommentiert werden: Zur Datenbank. Der Leitfaden enthält praktische Vorschläge für die Anwendung der UNI 11850.

Informationen zu den genannten Normen erteilt UNICA desk, Katja Glücker, katja.gluecker(at)idm-suedtirol.com

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