

Digitalisierung
Der eine oder andere kann sich noch daran erinnern, wie früher Musik gehört wurde. Man ging in ein Geschäft, kaufte sich eine Schallplatte oder Audiokassette und freute sich darauf, daheim die neuen Songs zu hören. Der Weg ging weiter zu CDs und MP3-Playern. Heute streamen die meisten Menschen ihre Musik über Spotify & Co. Aus einem herkömmlichen Geschäftsmodell wurde somit ein digitales.
Doch fangen wir von vorne an.
Ein Geschäftsmodell ist eine grundlegende Beschreibung der Art und Weise, wie ein Unternehmen Geld verdient, indem es seine Ressourcen, Aktivitäten, Partner und Kundenbeziehungen organisiert, um einen bestimmten Wert für seine Kunden zu schaffen. Geschäftsmodelle können entweder schriftlich formuliert werden oder auch visuell durch verschiedene Methoden dargestellt werden. Hierzu kann beispielsweise ein Lean Canvas oder Business Model Canvas verwendet werden.
Ein digitales Geschäftsmodell basiert auf digitalen Technologien und Plattformen, welche genutzt werden, um Werte zu generieren. Im Gegensatz zu herkömmlichen Geschäftsmodellen, die möglicherweise stark von physischen Produkten oder Dienstleistungen abhängig sind, nutzen digitale Geschäftsmodelle digitale Infrastrukturen, um ihre Produkte oder Dienstleistungen anzubieten.
So funktioniert beispielsweise Spotify. Musik, welche vormals auf physischen Medien wie Schallplatten oder CDs verfügbar war, wird nun über den digitalen Weg verbreitet. Darüber hinaus hat dieses Geschäftsmodell die Besonderheit, dass die Musik hier nicht "besessen" wird (wie vormals als Schallplatte oder CD), sondern "konsumiert" bzw. geteilt wird. In Form von einem Abo hat der Kunde Zugriff auf eine riesengroße Auswahl an Musik, Hörbüchern oder Podcasts. Diese kann jedoch "nur" gehört werden und wird nicht vom Kunden auf einem physischen Medium besessen werden.
Physiotherapie verbinden die meisten mit manuellem Handanlegen und Vorzeigen von Übungen. Deshalb mag es überraschend sein zu erfahren, dass auch in diesem Bereich eine Digitalisierung möglich wird.
Hierzu möchte ich eine persönliche Erfahrung mit Ihnen teilen. Ich hatte vor einigen Monaten einen Kreuzband-OP und wollte im Anschluss so schnell wie möglich mit einer Physiotherapie beginnen. Da ich am Berg und etwas von der Stadt entfernt lebe, ist die Auswahl an Physiotherapeuten nicht groß. Therapeuten, die auf Knieoperationen spezialisiert sind, gibt es nicht. Als ich mich online auf die Suche nach einer Alternative machte, fand ich ein Unternehmen aus Deutschland, das Physiotherapie digital anbietet. Anhand von Videoanalysen wird kontrolliert, ob die Übungen korrekt ausgeführt werden; in Videocalls können direkt Fragen gestellt werden und ein Trainingsplan wird auf einer App angeboten. Obwohl ich anfangs skeptisch war, weiß ich nun: Physiotherapie funktioniert auch online!
Digitale Geschäftsmodelle ermöglichen es, einen Service einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Anders als bei physischen Produkten oder Dienstleistungen kann das Angebot an jedem Ort der Welt und zu jeder erdenklichen Uhrzeit genutzt werden. Während auf analogem Weg beispielsweise nur lokale Kunden angesprochen werden können, können somit auf digitalem Weg eine Vielzahl von Kunden erreicht werden.
Ermöglicht wird dies oftmals, weil digitale Angebote leichter skalierbar sind. Am Beispiel Spotify erklärt bedeutet dies, dass Musik unendlich oft und von unendlich vielen Menschen gehört werden kann, ohne „kaputt“ zu gehen, wie das bei einer Schallplatte oder CD der Fall sein kann.
Darüber hinaus können Veränderungen des digitalen Geschäftsmodells aufgrund sich ändernder Marktbedingungen oder Kundenbedürfnisse leichter umgesetzt werden. Personalisierung wird ermöglicht, indem die generierten Daten ausgewertet werden und dem Kunden beispielsweise die passendsten Produkte vorgeschlagen werden. So schlägt Spotify dem Zuhörer automatisch zu seinem bisherigen Hörverhalten passende Lieder vor.
Nicht zuletzt sollte auch der künftige Konsument im Auge behalten werden. Vor allem für die jüngeren Generationen ist die Nutzung digitaler Geräte selbstverständlich. Alles soll jederzeit verfügbar sein und am liebsten direkt ins Haus geliefert werden. Die Bequemlichkeit der Menschen kann so einfacher berücksichtigt werden.
Digitale Geschäftsmodelle wie Spotify und Online-Physiotherapie zeigen also, wie Technologie genutzt werden kann, um Dienstleistungen zu verbessern und für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen. Durch die Nutzung der Vorteile digitaler Plattformen können Unternehmen innovative Lösungen entwickeln und den Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht werden.
IDM bietet umfassende Beratung bei Digitalisierungs- und Innovationsprojekten an. Hierzu zählt auch die Analyse des aktuellen Geschäftsmodells oder die Unterstützung bei der Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells. Darüber hinaus unterstützen wir Unternehmen bei Digitalisierungsprojekten, welche meist mit einer Analyse des aktuellen Digitalisierungsgrads beginnen, bei der IT-Partnersuche und bieten eine laufende Begleitung des Digitalisierungsprojekts an. Darüber hinaus sind wir auch Partner des von der Europäischen Union geförderten Projekts EDIH (European Digital Innovation Hub). Mehr dazu erfahren Sie hier.
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